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Leonardo da Vinci


Leben und Werk


Leonardo da Vinci ist ist eine der großen Ikonen der Kunstgeschichte. Er hat u.a. herausragende Leistungen im Bereich der Malerei, Bildhauerei, Architektur, Ingenieurskunst und Anatomie erbracht und gilt als das Paradebeispiel des "uomo unversale", des Universalmenschen der Renaissance.
Leonardo wurde am 15. April 1452 in Vinci, nicht weit von Florenz entfernt, geboren. Er wuchs als unehelicher Sohn des Notars Ser Piero und dessen Magd Caterina in behüteten Verhältnissen auf. Es ist nicht bekannt, wann Leonardo in die Werkstatt seines Lehrers Andrea del Verrocchio eintrat, aber sicher ist, dass sein Vater als Fürsprecher auftrat und seine Ausbildung bezahlte. Verrochio leitete ein Atelier, das Aufträge unterschiedlichster Art ausführte, von Malerei bis hin zu Ingenieursarbeiten. Leonardo konnte in seiner Lehrzeit ein breites Wissen erwerben und die handwerklichen Fähigkeiten ausbilden, die sein breit gestreutes Werk erst ermöglichten.


In jungen Jahren arbeitete er in Florenz für den Medici-Hof, ohne sich jedoch vereinnahmen zu lassen. Als der Herzog von Mailand Ludovico Sforza einen Künstler für eine Reiterstatue suchte, konnte Leonardo Da Vinci durch ein Empfehlungsschreiben von Lorenzo di Medici den begehrten Auftrag erhalten. Dabei spielte es auch eine Rolle, dass er sich mit militärischer Technik bestens auskannte und so dem mit Venedig streitenden Mailand auch auf sehr praktische Weise Nutzen bringen konnte. Von 1482 bis 1499 lebte er am Sforza-Hof und bildete den geistigen und künstlerischen Mittelpunkt der Gesellschaft. Seine Pläne und Entwürfe erfassten viele Bereiche des Lebens, doch nur wenige wurden tatsächlich umgesetzt. Selbst das Reiterstandbild, für dessen Erstellung er ursprünglich eingestellt worden war, wurde nie vollendet. Leonardos Pläne waren so diffizil und anspruchsvoll, dass er über die bekannte Bronzegusstechnik hinausgehen musste. Doch die Forschungen fanden ein Ende, als der Herzog von Mailand sich äußeren Bedrohungen ausgesetzt sah und die Einstellung der Arbeit befahl, da Bronze ausschließlich für die Waffenherstellung genutzt werden sollte. 1499 vertrieb der französische König Ludwig XII. den Herzog und Leonardo war gezwungen, sich nach neuen Möglichkeiten umzusehen.
In seiner Mailänder Zeit sind einige Bilder entstanden, in denen Leonardo bereits größte Perfektion in seiner Maltechnik beweist. Die "Madonna in der Felsengrotte" und das "Abendmahl" sind die herausragenden Werke dieser Zeit. Besonders das Abendmahl hat ihn bereits zu Lebzeiten berühmt gemacht. Es befindet sich im Refektorium der Konventskirche von Santa Maria delle Grazie und ist in jeder Hinsicht ein Meilenstein der Kunstgeschichte.


Nach der sicheren Stellung am Mailänder Hof bot Leonardo in den Folgejahren seine Dienste in Venedig, Mantua und Florenz an. Er stand eine Weile in den Diensten von Cesare Borgia, dem Herzog von Valentino, doch vor allem widmete er sich in dieser Zeit seinen wissenschaftlichen Studien. Erst als er in Florenz den Auftrag für ein Gemälde erhielt, die "Schlacht von Anghiari", konzentrierte er seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf die Kunst. Direkt neben ihm sollte der geniale Michelangelo, der gerade seinen David fertiggestellt hatte, ein weiteres Schlachtengemälde erstellen. Die beiden künstlerischen Schwergewichte schufen brillante Entwürfe und erreichten beide höchste Anerkennung.
Von 1503 bis 1506 entstand schließlich das berühmteste Bild der Kunstgeschichte, die "Mona Lisa". Bis heute wird immer wieder darüber gestritten, ob das Bild nach einem realen Vorbild entstanden ist, oder ob Leonardo Da Vinci ein Idealbildnis erschaffen hat. Sicher ist jedoch, dass Leonardo dieses Bild für sich selbst gemalt hat und es sein gesamtes restliches Leben bei sich trug. Das geheimnisvolle Lächeln der "Mona Lisa" kann heute im Louvre bewundert werden.
Leonardo arbeite danach einige Jahre für den französischen Hof und für Papst Julius, doch den Status, den er in Mailand inne gehabt hatte, konnte er nicht mehr erreichen. Aufstrebene junge Künstler wie Raffael und Michelangelo überholten ihn in der Gunst der potenten Auftragsgeber und so widmete Leonardo sich hauptsächlich wieder seinen Studien. Seine letzten Jahre verbrachte er auf Schloss Clos Lucé in Amboise. Er starb dort am 2. Mai 1519.


Die außergeöhnliche Begabung Leonardos auf vielen unterschiedlichen Gebieten ist bis heute faszinierend. Sein ungebremster Wissensdurst und seine fanatische Arbeitswut sorgten für ein vielfältiges Werk, das in dieser Form bis heute unübertroffen ist. Seine Studien zur Anatomie, seine technischen Entwicklungen, seine Maltechnik, seine Ingenieurleistungen und seine wissenschaftlichen Entdeckungen haben Maßstäbe gesetzt. Dennoch ist Leonardo auch gerade dadurch in seiner Tatkraft gebremst worden, das er so viele Interessen hatte. Zahlreiche Werke sind unvollendet geblieben, ein großer Teil ist nie über das Entwurfsstadium hinausgekommen. Dieses Phänomen, das bei ihm besonders ausgeprägt ist, lässt sich auch bei einer anderen Größe der Renaissance, Michelangelo, beobachten, wenn auch weniger ausgeprägt. Die Idee war plötzlich wichtiger geworden als die Realisierung. Die geistige Leistung dominierte die handwerkliche. Der Status des Künstlers veränderte sich nachhaltig und aus dem anonymen Handwerker des Mittelalters wurde ein hoch geachteter Individualist, der als Sinnbild der veränderten Sicht des Menschen betrachtet werden kann. Leonardo Da Vinci kann als einer der ersten wahrhaft modernen Künstler gesehen werden, da sein gesamtes Werk von einer ungeheuren geistigen Freiheit geprägt ist, die wohl kein Mensch vor ihm erreicht hat.

 

 

 

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